Ein Zitat
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| Foto © Jörg Niederer |
Hingesehen
Heute ist mein einhundertster Tag nach der Pensionierung. Es war bisher eine bewegte Zeit. Manche Stunde haben ich beim Herumstreifen verbracht. So bin ich auch am Friedhof Niederurnen vorbeigekommen. Jetzt im Winter leuchten die schneeweissen Birken am Rand der Gräberfelder im Sonnenlicht. Über dieser Szenerie erhebt sich der Fridlispitz. Erst als ich den Namen dieses Grenzbergs zur Linthebene buchstabierte, wurde mir bewusst, dass der Gipfel seinen Namen wohl auch vom Glarner Heiligen, von Fridolin geerbt hat.
Besagter Fridolin habe laut Legende (Siehe Beitrag vom 4. Dezember) einen adligen Toten zeitlich begrenzt auferweckt. Oft wird er daher gemeinsam mit dem Skelett des wiederbelebten Ursus dargestellt. Mir scheint, diese Totenerweckung ist eher rudimentär ausgefallen und enthält etwas viel Halloween-Grusel.
Friedhöfe sind Orte der Ruhe. So wird in der neusten Ausgabe der Kultur- und Wanderzeitschrift "Transhelvetica" zum Thema "Stille" dazu geraten, die Ruhe auch auf Friedhöfen zu suchen.
Was mich betrifft, schätze ich den Gang zwischen den Gräbern durchaus. Solange ich dort noch nicht die letzte Ruhe suche, geht der Ruhestand noch recht dynamisch weiter.
Jörg Niederer

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