Mittwoch, 3. September 2025

Flechte, Mammutbaum und Hibiskus

Ein Zitat

Die Flechtenspezialistin Monika Orler referiert im Botanischen Garten über Flechten.
Foto © Jörg Niederer
"Himmel und Erde sollen ihn [Gott] loben, dazu die Meere und alles, was in ihnen lebt." Psalm 69,35 (Bibel)

Hingesehen

Der Anlass zum Auftakt in die Schöpfungszeit im Botanischen Garten St.Gallen unter dem Thema: "Mitenand und Gegenand - Symbiose und Konkurrenz im Pflanzenreich" war ausgesprochen anregend und vielseitig (Siehe Beitrag vom 2. September 2025). Da reicht ein Foto nicht, um davon einen Eindruck zu vermitteln. Organisiert von der Ökumenischen Kommission GFS (Gerechtigkeit, Frieden und Schöfungsbewahrung) der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen beider Appenzell und St.Gallen fanden sich rund vierzig Interessierte ein.

Es begann mit der ausgewiesenen Flechten-Fachfrau Monika Orler. Bei ihr erfuhren wir, dass es sich bei Flechten weder um Moose noch um Pflanzen handelt, sondern um eine Symbiose von Pilzen und Algen; dass diese den Wechsel von Feuchtigkeit und Trockenheit brauchen; dass sie uralt werden können und fast überall vorkommen (ausser im Wasser); dass es in der Schweiz rund 2000 Arten gibt; dass die Lungenflechte geschützt ist und in ihrem Heimatkanton Glarus an so vielen Laubbäumen vorkommen, dass die Förster Probleme bei der Waldbewirtschaftung haben; dass Flechten keinen Schaden anrichten; dass sie nichts zu tun haben mit Hautflechten beim Menschen; und noch viel mehr erfuhren wir von Monika Orler.

Manche Sukkulenten weisen einen lebendigen Lichtschacht auf.
Foto © Jörg Niederer
Bei der anschliessenden Führung durch den Botanischen Garten entdeckten wir, wie sich die Rinde des Mammutbaums anfühlt; dass die sogenannt "Lebenden Steine" zu den Sukkulenten gehören; dass es solche in den Blätter Wassern speichernde Pflanzen gibt, welche nach dem Prinzip des Lichtschachts funktionieren; dass manche Pflanzen mit Ameisen eine Zusammenarbeit eingehen; dass der Efeu und der Zitronenfalter sich in der Blatt- bzw. Flügelform gleichen; dass die Lotospflanze selbst Honig von den Blättern abperlen lässt und in allen Teilen essbar ist; dass die tropische Stachelseerose auf der Unterseite faszinierende Adern aufweist und dass die Schwimmblätter der Amazonasseerose bis 40 Kilogramm Gewicht zu tragen vermögen.

Im der anschliessenden Abendfeier wurde das Miteinander und Gegeneinander aus christlicher Sicht thematisiert. Einer der Höhepunkte war, dass die Teilnehmenden sich in Reagenzgläsern Samen, Suppenbuchstaben und Pfefferkörner in verschiedenen Farben bei den andern Personen abholen und so ein vielfältiges Farbmuster zusammenstellen konnte. Musikalisch wurde dem Anlass von der jungen Gitarristin Naja Meier Stimmung und Harmonie verliehen.  

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Jörg Niederer

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