Ein Zitat
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| Foto © Jörg Niederer |
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Zu meinen ersten Erfahrungen in der Ökumene der Stadt St. Gallen gehörten Einsätze, die von der Cityseelsorge organisiert wurden. Ich wirkte mit bei "Popup-Weihnachten" und später dann "Beim Namen nennen". Bei solchen Anlässen begegnete man unweigerlich Roman Rieger. Gestern wurde er von vielen Gästen und dem Team der Cityseelsorge in einem Fest verabschiedet. Nicht aus der Römisch-katholischen Kirche. Der bleibt er als neu von Bischof Beat Grögli berufener Leiter des Pastoralamts treu. Auf die Frage, ob er sich auf diese neue Aufgabe freue, meinte er: "Ja, ich freue mich sehr und ich habe auch grossen Respekt davor."
Am Abschiedsfest trafen Roman Rieger und der neue Leiter der Cityseelsorge Bruno Fluder etwas verspätet ein. Da war der Saal des DomZentrums schon fast bis auf den letzten Platz gefüllt. Der Grund dieser Verspätung erfuhren alle dann vom Cityseelsorgeteam: Roman und Bruno wurden auf eine Art moderne Schnitzeljagd geschickt, auf einen sogenannten Actionbound.
Was sie auf dieser kleinen Reise durch die Stadt erlebten, passt gut in das Konzept der Cityseelsorge. Da mussten die beiden die Geschichte von Gallus und dem Bären neu schreiben, in der Schokoladenmanufaktur den übrigen Teammitgliedern passende Schokolade besorgen, in der Stadt eine Frau und einen Mann zu ihren Wünschen an den lieben Gott befragen, in einem Musikinstrumente-Laden ein Duett mit Qerflöte, Tüttüt und Gesang zum Besten geben und schlussendlich noch das entwendete Lastenfahrrad der mobilen Cityseelsorge finden und wieder fahrtüchtig machen. Fast wäre letzteres nicht mehr gelungen, befand sich doch der Schlüssel des Fahrzeugs bei M-Way, und die beiden waren 10 Minuten vor Ladenschluss noch nicht dort angekommen.
Als bleibendes Abschiedsgeschenk gab es für Roman Rieger ein gerahmtes Bild der Begriffswolke seiner guten Eigenschaften. Da kann man zum Beispiel in grossen und weniger grossen Lettern lesen: "hilfsbereit", "engagiert", "musikalisch", "respektvoll", "familienmensch", "immer-schwarz-tragend", oder "kugelschreiberhosentasche". Tatsächlich führt Roman Rieger immer drei Kugelschreiber mit sich, die in seiner Hosentasche angesteckt sind.
Natürlich gab es auch Musik, wobei sich Roman Rieger auf der Klarinette gleich selbst zum Abschied spielte, zusammen mit Ann-Kathrin Gässlein am Klavier.
Gegessen wurde auch, für einmal nicht Wurst sondern libanesisch, und zu guter Letzt auch noch ein Dessertbuffet.
Ich wünsche Roman Rieger in seiner neuen Aufgabe von Herzen Gottes Segen, und dass er dabei seinem Motto entsprechend auch die Freiheit der Gotteskinder erfahren darf.
Jörg Niederer

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