Ein Zitat
"Ja, vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Untergang wird mein Name bei den Völkern verehrt... Ja, bei den Völkern wird mein Name verehrt, sagt der Herr Zebaot. Ihr aber entehrt ihn, indem ihr sagt: 'Man darf den Tisch des Herrn unrein machen, und das Speiseopfer für ihn darf man vernachlässigen.'" Bibel: Maleachi 1,11+12
Foto © Jörg Niederer
Hingesehen
Der Prophet Maleachi übt heftige Kritik an den Priestern seiner Zeit. Scheinbar nahmen die Männer im Tempel ihren Dienst für Gott nicht mehr so genau. Kranke Tiere kamen auf den Altar. Das Opfer wurde als lästige Arbeit angesehen.
Dieses skandalöse Verhalten offenbart eine Haltung. Gott ist den Menschen nicht mehr so wichtig. Gott hat an Bedeutung verloren. Aber es ist nicht Gott, der an Bedeutung verliert, sondern Menschen verlieren die Bedeutung Gottes aus den Augen. Darum wird Gottesdienst oberflächlich und geschieht ohne wirkliche Freuden.
Dazu eine Geschichte:
An Weihnachten beschenken sich die Menschen. Einmal mehr überlegte sich John, was er wem schenken wollte. Es galt klug abzuwägen. Den Schenken war mehr als Wohltätigkeit. er wollte seine Frau, die er liebte, mit etwas Besonderem überraschen. Bei seinem Chef, den er verachtete, dachte er an einen billigen Wein. Bei den Eltern wusste er wie so oft nicht, was sie noch brauchen könnten. Doch nichts zu geben, wäre ein falsches Signal gewesen. So entschloss er sich für eine Weihnachtstorte mit persönlicher Widmung. Die selbe Sorte, die er übrigens auch den Schwiegereltern zustellen lassen wollte.
Während er so überlegte, wurde ihm bewusst, wie berechnend er schenkte. Sympathie und Antipathie spielten eine grosse Rolle. Ebenso, wieviel er an Geschenken erwarten konnte von denen, die er seinerseits beschenken wollte.
Da dämmerte ihm die Frage. Sie liess sich nicht mehr wegdenken: Was ist mir Gott wert? Was will ich für Gott investieren?
Jörg Niederer
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