Ein Zitat
"Wegen Nebel muss kein Vorhaben ausfallen." Redensart, bei der "Nebel" für einen "undurchsichtigen Grund" steht. 
Foto © Jörg Niederer
Hingesehen
Der Spannungsbereich von Neben und Sonne ist immer wieder gut für herzerwärmende Augenblicke. Meine Tour von Kapelle zu Alterszentrum zu Kinderkrippe zu Spital zu Freizeithaus zu Kapelle, alle mit methodistischem Hintergrund, führt mich immer wieder an Orte und in Wetterumstände, die ich sonst wohl nicht entdecken würde. So auch am vergangenen Montag, als unser Weg – meine Frau begleitete mich auf diesem Abschnitt – von Egg über Vorder-und Hinter-Guldenen mit seinen wunderbaren Rietflächen und Waldlichtungen via Mülitobel hinunter ins Küsnachter Tobel und zur Bethesda Altersresidenz in Itschnach führte. Da oben auf Vorder-Guldenen stellte sich das ein, was wir nebelgeplagten Mittelländer:innen uns erhofften. Auf knapp 800 Höhenmeter erlebten wir, wie der Nebel, geblendet vom Sonnenlicht, erst einmal noch undurchdringlicher wurde. Doch dann – über uns blauer Himmel. Am Boden huschte der Schatten im Wandertempo. Warm wurde es uns für diese Viertelstunde, in der wir immer wieder ins Zwielicht von Nebel und Sonne gerieten. Nur kurz war dieses Gipfelerlebnis. Im Wald dann regneten die Bäume ihren Raureif und einige kleine Eiszapfen ab. So wurden wir nass in heiterem, nebeldiffusem Licht. Neben uns plätscherte und rauschte der Mülibach, ein Wasseramselpaar putzte sein Gefieder und weitere Vögel zwitscherten einander ihre Geschichten zu.
Jörg Niederer
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen