Ein Zitat
"Herr segne dieses alte Haus / und die da gehen ein und aus / bewahre sie vor Neid und Stolz / so lang es heisst im / Hinterholz" Hausanschrift im Hinterholz, Gemeinde Hombrechtikon
Foto © Jörg Niederer
Hingesehen
Ich gebe es zu: Zwischen der Evangelisch-methodistischen Kirche Glarus (siehe Beitrag vom 29. November und 30. November 2025) und der Seerose in Männedorf fehlen mir noch 22 Kilometer, die ich noch nicht zu Fuss hinter mich gebracht habe. Aber das ist auch nur noch eine Frage der Zeit. Bis heute sind es nun schon 122 Kilometer geworden, seit ich am 28. Oktober in Wollishofen zu dieser Kapellentour aufgebrochen bin.
Nun gibt es nebst den methodistischen Kapellen noch andere Liegenschaften, die man dem näheren und weiteren Umfeld der methodistischen Arbeit in der Schweiz zuordnen kann. Dazu gehören Häuser, die aus der Arbeit der Diakonissenhäuser von Bethesda Basel und Bethanien Zürich sowie deren Nachlässen hervorgegangen sind. In Männedorf steht zum Beispiel direkt am Zürichsee die Seerose. Das Haus wurde im Jahr 1599 erbaut, und wechselte mehrfach die Besitzer.
Darin wohnten wohl einst ein Hauptmann, mehrere Geschworene und ein Sekelmeister. Zum Altersasyl von Männedorf wurde die Seerose im Jahr 1897. Damals gab es auch schon das Bibelheim in Männedorf. Das heutige ACASA Männedorf nahm seinen Anfang mit dem Wirken von Dorothea Trudel. Dies hatte jedoch einen anderen Charakter, eher den eines Privatspitals und Sanatoriums. Erst 1908 entstand im Rahmen des Bibelheims ein Altersheim im Haus Tiefenau.
Somit ist die Seerose wohl das älteste Altersheim im schönen Ort am Zürichsee. Zu Beginn lag die Leitung des Altersasyls in den Händen der Evangelisch-reformierten Kirche. Später gelangte das Haus in den Besitz eines dafür gegründeten Vereins. Noch 2012 fanden umfangreiche Umbau- und Rennovationsarbeiten statt.
Heute gehört die Seerose zur Bethesda Alterszentren AG, einer gemeinnützig ausgerichteten, überregional tätigen Verbundorganisation im Bereich Wohnen, Betreuung und Pflege im Alter. Dazu gehören in der ganzen Schweiz 27 Einrichtungen. Die Seerose wird als Aussenstation der Residenz Küsnacht geführt. Vierzehn Bewohnerinnen wird dort von 20 Mitarbeitenden ein persönlicher Wohn- und Lebensraum im Alter ermöglicht.
Was mir am Ziel meiner Wanderung mit Start in Feldbach aufgefallen ist: Im Garten der Seerose wachsen Kiwis und es hat eine alte Räucherkammer. Auch Zugang zum See gibt es durch eine Stichstrasse. Und auch das gehört zur Philosophie der Bethesda Alterszentren AG: Das oberstes Ziel sei, dass sich alle Menschen ungeachtet ihrer Herkunft, Religion und ihres Lebenskonzeptes wohl fühlen. Die seelsorgliche Begleitung der Bewohnenden wird daher in den grösseren Häusern durch angestellte Seelsorger:innen gewährleistet. In kleineren Altersheimen wie der Seerose arbeitet man mit den lokalen Pfarrpersonen zusammen.
Jörg Niederer
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