Sonntag, 30. November 2025

Ein Licht anzünden

Ein Zitat

Glasfenster nach einem Entwurf von Christian Oehler in der Evangelisch-methodistischen Kirche Glarus. Ausführung: Heinrich Rudolf Süess-Naegeli, Zürich 1972
Foto © Jörg Niederer
"Und jetzt sagt er [Gott]: 'Ja, du bist mein Knecht. Du sollst die Stämme Jakobs wieder zusammenbringen und die Überlebenden Israels zurückführen. Aber das ist mir zu wenig: Ich mache dich auch zu einem Licht für die Völker. Bis ans Ende der Erde reicht meine Rettung.'" Bibel, Jesaja 49,6

Hingesehen

Der Bibelvers aus dem Buch Jesaja redet von einem Knecht. Wer damit gemeint ist, ist unsicher. Wahrscheinlich war es der Prophet selbst, aber auch Israel (Jesaja 49,3) könnte gemeint sein. Entscheidend fürs Verstehen ist das nicht. Wichtiger ist, dass wir den Auftrag verstehen, den dieser Knecht bekommen hat. Es ist ein Auftrag für die ganze Welt. Er ist als Licht für die Völker berufen, damit Heil zu jedem Menschen kommen kann.

Gerade jetzt wieder brennen die Advents- und Weihnachtslichter in den Strassen. Das ist eher Reklame für eine überbordende Konsumgesellschaft und weniger Zeichen für die Botschaft der Hoffnung, die Gott schenkt.

So gibt es auch jetzt christlich geprägte Stimmen, welche die geistige und moralische Finsternis dieser Welt beklagen, welche über Not und Elend, Krieg und Bedrohungen jammern, ja über eine Zeit, die böse geworden ist, weil die Menschheit auf dem falschen Weg sei. Diesen Leuten, die so sprechen, sei ein chinesisches Sprichwort gesagt: "Besser ein Licht anzünden als auf die Dunkelheit schimpfen."

Menschen, die auf Jesus Christus hoffen, sind nicht da, um das Elend auf dieser Welt zu beklagen, sondern um in dieses Elend, in diese Finsternis hinein ein wirkliches Licht der Mitmenschlichkeit anzuzünden. Es geht darum, ein Licht für die Welt zu sein. Wer auf Christus hofft, ist Knecht und Magd Gottes, berufen als Licht für die Welt, als Hoffnungstragende:r ins Weihnachtsdunkel hinein.

Jörg Niederer

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